Schnelles Internet immer noch ein Problem
Europäischer Vergleich: Schnelles Internet immer noch ein Problem in Deutschland
Keine gute Nachricht für deutsche Internet-Nutzer: Im Vergleich mit den Nachbarn in der EU bekommen deutschen Surfer vergleichsweise wenig Datenvolumen kostenlos mit zu ihren Handy-Flatrates dazu und sie müssen dafür auch noch vergleichsweise viel bezahlen. Bei einer Auswertung des finnischen Telekommunikationsunternehmenes Rewheel lag Deutschland beim Datenvolumen fast an letzter Stelle. Nur in Ungarn gab es noch weniger Internet fürs Geld.
Das Unternehmen hatte dabei Internet-Flatrates für Handys und Smartphones im Preisbereich von ca. 35 Euro verglichen und gegenüber gestellt, was man dafür als Kunden an Leistung bekommt. In Deutschland gibt es dafür beispielsweise bei den Netzbetreibern etwa 1GB Datenvolumen. Dabei wurden die Discountern nicht beachtet, hier gibt es je nach Netz und Anbieter auch schon mal 3 bis 5 Gigabyte Datenvolumen für diese Summe (Vergleich siehe http://www.welches-netz.com).
Im Vergleich mit den Nachbarn in der EU ist das aber trotzdem eher unterdurchschnittlich. So bekommen Nutzer in Polen für das gleiche Geld 10GB Datenvolumen im Monat, in Frankreich, Großbritannien, Dänemark und Schweden stehen für diesen Betrag sogar 20GB zur Verfügung. Spitzenreiter bei diesem Vergleich war Finnland. Für 35 Euro monatliche Grundgebühr bekommen die Finnen ganze 50GB Datenvolumen monatlich. So viel GB lassen sich in Deutschland in den meisten Fällen gar nicht buchen.
Deutschland im schnelles mobilen Netz-Bereich Entwicklungsland
Die Zahlen machen deutlich, dass Deutschland im europäischen Vergleich beim mobilen Breitband bereits abgehängt ist. In den nächsten Jahren will man zwar die Zugangsgeschwindigkeiten deutlich erhöhen, gerade im mobilen Bereich ist aber sehr wenig geplant. Das heißt, dass wir auch zukünftig mit vergleichsweise wenig Datenvolumen auskommen müssen.
Die politik scheint in dieser Angelegenheit noch nicht aufgewacht zu sein. An sich wäre es die Bundesnetzagentur (http://www.bundesnetzagentur.de/) die an dieser Stelle eingereifen möchte, aber die Regulierungsbehöre hat nur den deutschen Markt im Auge und reagiert nicht auf den europäischen Vergleich. Daher ist leider auch von der BNetzA recht wenig zu erwarten.
Das Ende der Roamingkosten könnte ein Chance werden
Eine Hoffnung für den deutschen Markt gibt es aber, denn im Jahr 2017 sollen aller Voraussicht nach die Roaming-Kosten auf dem Gebiet der EU weg fallen. Dann können auch ausländische Karten in Deutschland ohne Zusatzkosten genutzt werden und anders herum.
Rein theoretisch könnte man dann ein günstige finnische Internet Flatrate in Deutschland nutzen ohne Mehrkosten befürchten zu müssen. Die vielen finnischen Inklusive-Gigabyte an Daten wären dann ohne Probleme nutzbar.
Allerdings ist noch nicht genau klar, wie das Ende der Roamingkosten im Detail umgesetzt wird. Es steht zu befürchten, dass die europäischen Mobilfunk-Anbieter sich dann auch wieder Regelungen einfallen lassen um zu günstige Konkurrenz aus dem Ausland zu unterbinden.
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